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Die Werkssiedlung Piesteritz befindet sich im Osten der Stadt Wittenberg. Die Siedlung lässt sich am bestem mit dem Fahrrad erkunden denn sie ist autofrei.
Die Geschichte der Siedlung
Die Siedlung wurde in den Jahren 19151919 nach Ideen von Walther Rathenau gebaut. Der Architekt war der junge Schweizer Otto Rudolf Salvisberg, der auch die »Mitteldeutschen Stickstoffwerke AG« baute.
Die Siedlung bot damals den 2.000 Mitarbeitern der Stickstoffwerke Platz zum Wohnen. Der Komplex besteht besteht aus 393 Häusern, die als Reihenhäuser oder etwas größeren Einfamilienhäusern bestanden. Dazu kommt eine Katholische Kirche, Rathaus, Kauf- und Vereinshaus "Feierabend" (jetzt das Piesteritzer Hof), Schule und das Damenheim, in dem früher die unverheirateten Sekretärinnen wohnten.
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Bild: Das Torhaus vor der Piesteritzer Siedlung |
Fortschrittliche Ideen
Im neunzehten Jahrhundert entstanden viele Ideen vom besseren Wohnen. Eine Vielzahl der Ideen wurden auch in Piesteritz verwirklicht. So verfügten schon damals alle Häuser über Toiletten im Haus und festinstalierte Badewannen. Zu den Häusern gehörten auch kleine Gärten, in denen die Einwohner Gemüse und Obst anbauen konnten.
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Bild:
»Reihenhäuser«
mit Charakter. |
Autofreie Gartenstadt
Die Siedlung Piesteritz ist die größte autofreie Siedlung in Deutschland. Gemäß der Ideen der Gartenstadtbewegung aus England, bietet die Bauweise in Piesteritz ein gelungenes Umfeld für besseres Wohnen und Arbeiten. Die großzügige Raumgestaltung erinnert in keiner Weise an die »modernen« Reihenhaus-Ghettos unserer Zeit.
Die
Häuser der Arbeiter und der Vorgesetzten standen gemischt nebeneinander. Die verschiedenen Ausführungen als Reihen- und Einfamilienhaus boten schon damals für jeden eine bezahlbare Bleibe.
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Bild:
Piesteritzer Werkssiedlung ist die größte autofreie Wohnsiedlung in Deutschland. |
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Bild:
In den Gärten konnten die Bewohner Gemüse anbauen. |
EXPO 2000-Projekt
Die Werkssiedlung Piesteritz wurde als Expo-Projekt im Jahr 2000 vollständig saniert. Dabei blieb der alte, ursprüngliche Charakter der Häuser erhalten.
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© MediaDialog Topolewski Bielefeld | Reisedatum: Juli/August 2004
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